Film von James Blue nach dem Buch von Jean Pélégri, 1962 (1h18)

Mit Q&A Diskussion mitSadek El Kebir, algerischer Dramatiker und Filmemacher und Forscher:innen vom Centre Marc Bloch zum Thema der algerisch-französischen Beziehungen.

Dieser in den letzten Monaten des Algerienkriegs mit Laiendarstellern und einem algerischen Filmteam entstandene Film an der Grenze zwischen Dokumentarfilm und Fiktion ist eine Ausnahme, eine Rarität: der einzige französische Film, der während des Algerienkriegs gedreht wurde Krieg, es zeigt die Verwirrung der Franzosen, die "pieds noirs" genannt werden, wie die der Araber, mit denen sie, natürlich unter der Kolonialordnung, ein reiches, schönes und tragisches Land bauten, vor dem Hintergrund eines legitimen Unabhängigkeitskrieges. Die Wiederherstellung der Komplexität der Situation auf beiden Seiten war eine einzigartige Leistung, die bei den Filmfestspielen von Cannes 1962 belohnt wurde, wo der Film den Preis der Woche der Kritik gewann. Trotzdem wird er in Vergessenheit geraten, wie die meisten Filme, die sich dem Algerienkrieg von der metropolitanen Seite nähern und niemals ein Publikumserfolg werden. Erst zum sechzigsten Jahrestag – wir dürfen nicht „Gedenken“ sagen – des Endes des Algerienkriegs erschien 2022 der Film von James Blue, US-amerikanischer Filmemacher, ehemaliger Student der französischen Filmschule l’IDHEC, wieder die Bildschirme in Frankreich, wo es, wenn es die breite Öffentlichkeit nicht erreichte, jedoch wieder einen echten Wertschätzungserfolg erlangte.

Im Anschluss an die Vorführung findet eine Debatte mit Sadek El Kebir, einem algerischen Dramatiker und Schriftsteller, der als Kind und Teenager den Unabhängigkeitskrieg miterlebte, und Pierre-Jérôme Adjedj, einem lange nach der Unabhängigkeit in Frankreich geborenen und in Berlin lebenden französischen Fotografen, statt und Enkel von "schwarzen Füßen".

Moderation: Sonia Combe vom Centre Marc Bloch